Velle Verlag | Hallo Ludwigsburg

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So geht es uns gerade [Teil 2]

Wie kommen die
Ludwigsburger:innen derzeit klar?

Wer hat sich gut zu Hause eingerichtet?
Wem sind Aufträge weggebrochen?
Wer hat Sorgen? Wer gute Ideen für die Zukunft?


Wir lassen die Menschen aus unserer Stadt erzählen, was Corona mit ihnen macht. Was ihnen am meisten fehlt und was gerade gut ist. Die Berichte zeigen, wie sehr sich das Leben vieler Ludwigsburger:innen in den letzten Wochen verändert hat.


Wie geht es Ihnen?

Überraschend gut!

Was vermissen Sie?

Die ausgefallene Geburtstagsfeier meines 87-jährigen Vaters, Freunde treffen, die Lieblingssportarten, Konzerte und — sicher bald auch Reisen.

Wie steht es aktuell um Ihr Business?

Wir können die Nachfrage trotz Sonderschichten nicht befriedigen. Viele Branchen benötigen aktuell Unmengen von hünersdorff Kanistern und Flaschen: Die Autos von Paket- und Lieferdiensten oder vom ADAC  werden zum Händewaschen damit ausgerüstet, um sich und andere zu schützen. Labore, zur Herstellung von Impfstoffen oder Medikamenten, Abfüller von Desinfektionsmitteln haben hohen Bedarf. Aber auch viele Bau- und Gartenmärkte verkaufen aktuell viel mehr von unseren Benzinkanistern, Boxen und Kästen für Lager- und Werkstatt. 

In Vertrieb und Verwaltung haben wir ein rotierendes Homeoffice eingeführt und für die Mitarbeitenden Notebooks angeschafft. I.d.R. ist jetzt nur noch ein Mitarbeitender im Raum, die Kolleg:innen arbeiten zu Hause und alle zwei Tage wird gewechselt. In der Produktion haben wir die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln umgesetzt, um die Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen.

Die Stimmung ist gut, die Kolleg:innen freuen sich, dass wir so viel zu tun haben!

Was ist gerade gut? Was finden Sie positiv?

Den Zusammenhalt, Teamgeist und Einsatz bei uns. Und allgemein die Solidarität der Menschen in Deutschland und Europa: Wer hätte vor einem Monat gedacht, dass so umfängliche freiheits- und wirtschaftsbeschränkende Maßnahmen angeordnet und akzeptiert werden?

Privat genieße ich, dass momentan beide Kinder wieder zu Hause sind, und die Entschleunigung hat auch positive Seiten.

Wie geht es weiter und welche Chancen sehen Sie?

Ich hoffe, dass die Rettungspakete ausreichen, um die Unternehmen, die besonders hart getroffen sind, durch die Krise zu bringen und Arbeitsplätze zu erhalten. Ich wünsche mir, dass die Rezession nicht so schlimm ausfallen wird.

Chancen sehe ich darin, dass wir die erhöhte Agilität und Kreativität auch nach der Krise beibehalten. Die gestiegene Akzeptanz der Digitalisierung wird deren Ausbau beschleunigen. Dadurch kann das Arbeitsumfeld zugunsten der Mitarbeitenden und Unternehmen in Zukunft noch flexibler gestaltet werden. Und — Not macht erfinderisch: Prototypen für neue Produkte sind auch schon fertiggestellt!


Wie geht es dir?

Meistens gut. Ich halte mich an die Vorschriften und mache kreativ weiter, auch allein zu Hause. Ich fühle mich verbunden mit meinen Lieblingsmenschen und allgemein.

Was vermisst du?

Persönlich: Tanzen gehen, Cafébesuche, Gottesdienst und Freizeiten/Seminarbesuche. Meine Eltern im Altenheim. Meine Lieben im Norden. Gesellschaftlich: Besinnung auf die biblische Botschaft zum Thema Umwelt/Klima sowie die »10 Gebote«.

Wie steht es aktuell um dein Business?

Das ist aktuell auf null runtergefahren …

Was ist gerade gut?

Dass Menschen mehr zur Ruhe und Besinnung kommen. Dass bestimmte Berufe und die Landwirtschaft endlich zur Geltung kommen.

Wie geht es weiter und welche Chancen siehst du?

Ehrlich gesagt: Keine Ahnung, wie es weitergeht. Persönlich und aktuell mache ich weiter mit meinem kreativen Ausdruck als Musikerin mit meinen täglichen Balkon-Konzertchen, bilde mich weiter über Webinare und entwickele neuen Arbeitsideen. Außerdem schalte ich Anzeigen für meine Selbstständigkeit in meinen Berufen als Kauffrau für Bürokommunikation und zertifizierte Betreuungskraft nach §53c SGB XI für Senioren.


Wie geht es dir?

Mir geht es momentan sehr gut. Es gibt schon viele Sachen, die ich sehr vermisse, aber ich versuche, das Beste aus der Situation zu machen und es positiv zu sehen.

»Man kann die Zeit nutzen, um kreativ zu werden.«

Was vermisst du?

Zum einen vermisse ich natürlich meine Freunde, ist ja klar. Auf der anderen Seite vermisse ich Sachen, die für uns davor ganz normal waren, wie zum Beispiel ein Café zu besuchen oder irgendwo etwas essen zu gehen.

Dein bester Tipp für die Zeit zu Hause?

Nicht alles so negativ sehen! Wenn man seine Freunde vermisst, kann man ja trotzdem videochatten oder einfach telefonieren. Man kann die Zeit aber auch nutzen, um kreativ zu werden und seinen Hobbys nachzugehen.

Was ist gerade gut?

Gerade wie sich das Ganze auf die Umwelt auswirkt, ist sehr schön zu hören. Aber auch wieder mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, ist sehr schön. Man schätzt es auch mehr, jetzt seine Freunde sehen zu können. Für mich persönlich ist es aber am schönsten, jetzt viel Zeit zu haben, um Kunst zu machen und mich auf die eigenen Sachen zu konzentrieren.

Wie geht es weiter und welche Chancen siehst du?

Einfach mit Verantwortung und Rücksicht auf die gefährdeten Menschen mit der Situation umgehen. Zu Hause bleiben und das Beste daraus machen. Für mich persönlich heißt das: malen und abwarten, dass sich die Lage verbessert und wir bald hoffentlich allen unseren Freunden die Hand geben können.


Wie geht es dir?

Danke, es geht mir gut. Ich bin gesund und sehr dankbar darüber.

Was vermisst du?

Ich vermisse die Normalität im Alltag. Fröhliche Gesichter auf der Straße …

Wie steht es aktuell um dein Business?

Geschlossen ... Lock Down. Und ich finde diese Maßnahmen absolut richtig.

Was ist gerade gut?

Ich weiß nicht, viele Menschen sind sehr besorgt und haben Angst. Das ist nicht schön.

Wie geht es weiter und welche Chancen siehst du?

Positiv bleiben und denken! Was auf uns zukommen wird, weiß leider keiner so recht.
Ich wünsche allen viel Gesundheit und Kraft. Alles andere ist momentan zweitrangig.


Axel Müller

lebt in Oßweil und ist von Beruf Bahnhofsbeauftragter
der Stadt Ludwigsburg.


Wie geht es dir?

»Ich vermisse Umarmungen.«

Danke, sehr gut. Ich bin gesund und habe Spaß an den wesentlichen Dingen im Leben. Das ist eigentlich ein Geschenk.

Was vermisst du?

Umarmungen, Mitmenschen, Geselligkeit. Ich bin ein sogenanntes Herdentier, da ist die verständliche Isolierung quasi eine Strafe auf höchstem Niveau.

Dein bester Tipp für die Zeit zu Hause?

Geht in euch, findet ein Projekt: Ausmisten, Gartengestaltung, Tagebuch schreiben, backen, lesen ... was auch immer. Ich habe mir den Garten vorgenommen und setze mich täglich mit der Frage auseinander: »Welche Chancen bietet uns die Krise?«.

Was ist gerade gut?

Mein Blutdruck zum Beispiel. Ich spüre ein Gleichgewicht in mir. Ich erlebe den öffentlichen Raum neu. Niemand hindert mich, meinen Heimweg (noch darf in ins Geschäft) täglich neu zu entdecken. Denn ich nehme den ersten Gegenstand, der mir ins Auge fällt und suche eben diesen Schritt für Schritt neu. Irre was du dabei alles so entdecken kannst.

Wie geht es weiter und welche Chancen siehst du?

Ich denke, es wird bis zur geliebten Normalität noch einige Zeit dauern. Ich hoffe auf Entscheidungen, die Perspektiven darstellen. Zum Beispiel beim benötigten Konjukturprogramm, da heißt es für mich ganz klar: Kein einfaches »weiter so«. Gefördert werden müssen Nachhaltigkeit und Zukunft statt Gegenwart bzw. Vergangenheit.


Wie gehts dir denn so?
Findest du dich in den Berichten wieder?

Erzähl mal, was bei dir gerade gut läuft —
oder auch nicht! Und teile deine besten Anregungen für zu Hause
mit uns in den Kommentaren.


Bildquellen
Dr. Robin Mattheis: Hünersdorff GmbH
Katharina S. Schäfer: Deborah Schulze
Philipp Hofmann: Deborah Schulze
Georgios Tsipizidis: privat