Die einzigen beiden offiziellen Badeseen im Landkreis Ludwigsburg liegen unmittelbar nebeneinander, und zwar bei Horrheim, Vaihingen an der Enz.

»Da müssen wir auch mal nen Ausflug zusammen hin machen, da ist es so schön«, schwärme ich meinem Vater vor. Er ist gebürtiger Asperger und antwortet nüchtern: »Die Badeseen bei Horrheim? Da sind wir früher mit dem Fahrrad hingefahren«.

Ich schaue ihn ungläubig an. Echt jetzt? Mit dem Auto fahren wir die knapp 25 Kilometer von Ludwigsburg aus in einer halben Stunde, okay. Aber mit dem Rad würden wir mit den Kids vermutlich nie ankommen, geschweige denn überhaupt loskommen. Isso.

Mit Sack & Pack und kind & kegel zum Badesee

Parkmöglichkeit:
Wanderparkplatz von Horrheim nach Gündelbach fahrend, rechte Seite

Tipp fürs Navi: Strombergstraße/ Schneckenhäldenweg, Vaihingen/Enz

Der Wanderparkplatz abseits der Straße liegt etwas erhöht und noch ca. 500 Meter vom Seeufer entfernt. Was wir dort über den Feldweg mit hin- und wieder zurück schleppen, kommt einem halben Umzug gleich: aufblasbare Luftmatratze, SUP-Board, Paddel, Schwimmweste für den Jüngsten, Handtücher, Liegedecke, Picknickkorb, Kühltasche. Was man halt so braucht, wenn man den ganzen Nachmittag dort verbringen will, gell?

Natur-Badeerlebnis bei ausgezeichneter Wasserqualität

Der Obere und der Untere Seewaldsee bei Horrheim, Vaihingen/Enz, liegen unmittelbar nebeneinander. Wir sind immer am Unteren Seewaldsee, also beim ersten, den man vom Feldweg aus erreicht. Ich bin echt erstaunt, dass selbst an heißesten Tagen — auch wenn der Parkplatz proppen voll ist — sich die Menschen sehr gut um den See herum verteilen. Beide Seewaldseen sind zwar klein, aber groß genug, sodass sich auch im Wasser niemand zu nahe kommen muss.

Einstiegsstellen am Seeufer, Wassertiefe und Wassertemperatur

Der See ist nicht allzu tief (schwimmen sollte man natürlich trotzdem können, ob mit oder ohne Schwimmhilfe) und das Wasser ist wärmer als im Freibad. Lange Badesessions plus sommerliche Abkühlung schließen sich hier also nicht aus.

Je nach dem, welchen Liegeplatz du am Badesee wählst, gibt es verschiedene Einstiegsmöglichkeiten ins erfrischende Nass: Um den See herum gibt es ein paar Stellen mit befestigten Steinstufen (z.B. bei den Grillstellen am See). Ansonsten »klettert« man einen halben bis einen Meter am Seeufer ins Wasser hinab oder steigt über eine abfallende Grasnarbe ins flache Wasser ein. Mein Fazit: Vom Kind bis zur Oma kommen alle irgendwie ins Wasser — und auch wieder hinaus. Es kommt eben auf die passende Stelle an.

Tipp für empfindliche Füße: Badeschuhe einpacken — es ist halt ein Natursee mit Steinen, Sand und Wasserpflanzen.

Kinderspielplatz und Feuerstellen zum Grillen

Auf der Waldlichtung neben dem Unteren Seewaldsee gibts einen großen Spielplatz mit Kletternetz, Seilbahn und großzügiger Liegewiese in der prallen Sonne. Grillmöglichkeiten (bitte vorher Regelungen checken zwecks Dürre-Grillverbot) sind am See und am Spielplatz vorhanden. Auch Mülleimer stehen ausreichend zur Verfügung. Nur eine Toilette sucht man hier vergebens. Also besser zuhause nochmal gehen, bevor man losfährt.

Nackideis gehen an den Oberen Seewaldsee

Wer es etwas freizügiger mag, geht rechts am Unteren Seewaldsee vorbei, einen kurzen Waldweg hinauf und kommt beim Oberen Seewaldsee mitten im Wald raus: Hier ist FKK erlaubt. Bei Familien und jüngeren Leute ist der größere Untere Seewaldsee die beliebtere Wahl.

Die Seewaldseen sind ein echter Geheimtipp — hoffentlich bleibt es auch dabei

Denn wir finden den Badesee so schön, dass wir da auch weiterhin gerne hingehen möchten — ohne sowas wie am Breitenauer See erleben zu müssen. Also: Wenn es zu voll ist, schau beim zweiten Seewaldsee nebenan vorbei oder, so blöd das vielleicht ist, geh im Falle einer drohenden Überfüllung wieder.

Was ist dein Tipp für ein Ausflugsziel an heißen Sommertagen?

Oder chillst du lieber daheim im Schatten? Zeigs uns unter #SommerInLudwigsburg auf Instagram, Facebook oder schreibs hier in die Kommentare.

Folge uns auf Social Media

Veröffentlichung: 07. August 2020

Text, Bilder & Video: Deborah Schulze