Frech, wild und wunderbar: Pippi Langstrumpf erobert Ludwigsburg
Tatsächlich sind alle Vorstellungen vom neuen Kinder-Theaterstück »Pippi Langstrumpf« ratz-fatz ausverkauft gewesen. Der Theatersommer 2020 darf zwar stattfinden, allerdings unter strengen Corona-Hygienebedingungen und leider nur für eine sehr begrenzte Zuschauerzahl an wenigen Terminen.
Wir haben trotzdem ein besonderes Geschenk für euch: Eine Familie darf exklusiv die nicht-öffentliche Generalprobe am 24. Juli besuchen. Ist das nicht großartig?
Gewinne Familientickets
für die Generalprobe am 24. Juli
Verrate uns, wie oder was »Pippi Langstrumpf« für dich ist!
Aus allen Antworten in den Kommentaren unter diesem Artikel losen wir für eine Familie (max. vier Personen, ab sechs Jahre) Zutritt zur Generalprobe des ausverkauften Kinder-Theatersommerstücks »Pippi Langstrumpf« aus.
Einzige Voraussetzung: Ihr seid am Freitag, den 24. Juli, zwischen 13 Uhr und 17 Uhr zeitlich flexibel und füllt das Corona-Safety-Formular im Falle des Gewinns vorab aus.
Total spannend, wie so eine Theaterprobe abläuft
Ich durfte Mäuschen spielen und die neue Leiterin des Kindertheaters Diana Gantner samt Cast bei der Probe zu »Pippi Langstrumpf« mit der Kamera begleiten. An einem warmen Sonntagmittag öffnet sie mir die schwere Metalltür zum Freilichttheater unter Bäumen, dem Cluss-Garten. Die Vormittagsprobe ist schon beendet, jetzt sollen alle Szenen am Stück durchgespielt werden.
Wusstest du, dass es den Theatersommer bereits seit 30 Jahren gibt? Und das Kindertheater seit 20 Jahren? Diana selbst ist seit 13 Jahren beim Theatersommer, bisher als Schauspielerin — jetzt hat sie die Seite gewechselt und führt Regie bei der Kindertheater-Inszenierung. Und das macht sie ganz wunderbar. »Wenn das Team morgens mit Freude zur Arbeit kommt, ist das die beste Arbeitsatmosphäre, die man sich wünschen kann«, erzählt sie mir. »Ich mag es total gerne, wenn Dinge gemeinsam entstehen.« Vor allem freut es sie, dass ihre ehemaligen Schauspielkolleg:innen sie als Leitung akzeptieren und wertschätzen.
Ablauf der Theaterprobe
Schauspielern hat für mich etwas faszinierendes. Aber es muss auch sauanstrengend sein — schon alleine, wenn man bei 30 Grad im Sommer stundenlang auf der Bühne schwitzt. Mich interessiert, wie so ein Probentag am Theater eigentlich abläuft:
Geprobt wird fünf Wochen lang an sechs Tagen die Woche von 10 bis 17 Uhr, montags ist frei. Los gehts mit dem morgentlichen Briefing und Überblick durch die Regisseurin Diana Gantner. Danach werden die Texte der Szenen einmal komplett durchgesprochen. Anschließend werden die Szenen auf ihre Beziehung zueinander untersucht. Bevor die Schauspielenden ihre Rollen anfangen zu spielen, wird der Charakter zur Musik körperlich entwickelt. Erst danach kommen Sprache und Text hinzu. Und erst dann werden die Szenen in möglichst chronologischer Reihenfolge geprobt. Ach und vor dem Durchlauf gibt es ein Warmup für Stimme und Körper. Eine bunte Mischung aus Körpertraining, Yoga und einem Dramagame wie Zip–Zap–Boing — um das Ensemble füreinander »wach« zu machen.
Das Theaterteam rund um »Pippi Langstrumpf«
Auf der Bühne —
die Schauspieler:innen
Mit Farina Violetta Giesmann, die die Pippi spielt, mit Stefanie Friedrich (spielt Annika, Lehrerin, Zirkusdirektorin, Polizist Stieg) und mit Christian Werner (spielt Kapitän Langstumpf, Frau Prysselius, Dieb Donna Karlsson und Polizist Larsson) hat Diana bereits zusammen auf verschiedenen Theaterbühnen gestanden. Lukas Spitzenberg (spiel Tommy, Dieb Blom, den starken Alibert, Mutter Frau Settergren) feiert sein Debüt beim Theatersommer.
Die Crew
hinter der Bühne
Regie: Diana Gantner
Regieassistenz: Luise Leschik
Dramaturgie: Christiane Wolf
Bühnenbild und Kostüme: Leif Erik Heine
Kostüm-Unterstützung: Lisa Graf
Hinter den Kulissen geht die Post ab:
Eine Wunder-Schublade voller Requisiten, ein hölzerner »Kleiner Onkel«, der echte Äpfel kackt und eine Sahnetorte aus Silikon. Ich muss zugeben, es mach mich sehr neugierig, wie das hinter der Bühne so alles funktioniert.
In einer Szene smasht Pippi zum Beispiel die Torte bei Frau Settergrens Kaffeeklatsch — und schleckt sich die scheinbare Sahne genüsslich ab. Aber steife Sahne bei sommerlichen Temperaturen? Rasierschaum kann es auch nicht sein, kann man ja nicht essen. Diana klärt mich auf: Es ist Speisequark, der einfach kurz vor der Vorstellung in die Kuhle der Silikontortenform gekleckst wird.
Leider musste ich dann schon gehen und konnte nicht mehr schauen, wie Farina (also Pippi) es geschafft hat, ihr Gesicht unbemerkt auf der Bühne wieder sauber zu machen. Sie ist nämlich bis auf zwei kurze Momente im »Off« permanent auf der Bühne zu sehen, die so kurz sind, dass sie noch nicht mal zum Trinken reichen. Ihre Schauspielkolleg:innen hingegen wechseln in der 75 Minuten langen Aufführung ständig zwischen vor und hinter der Bühne — und schlüpfen zwischen vier verschiedenen Rollen hin und her.
»Das Tollste ist, wenn die Kinder bei der Vorstellung mitfiebern.«
Diana kommt ins Schwärmen und erzählt von eigenen Schauspielrollen. »Wenn du einen Bösewicht spielst und es schaffst, dass dich die Kinder hassen, ist das das größte Geschenk an eine:n Schauspieler:in.« Einmal wurde sie von 300 Kindern in den Boden geschrien, der Prinz solle ihr nicht die Haare geben. Wenn Kinder so mitgehen, hast du deine Rolle wirklich überzeugend gespielt.
Dianas Regieaufgabe ist es also auch, »das Herz« einer jeden Figur zu finden und den roten Faden in der Beziehung der Rollen untereinander zu spinnen. Für Pippi zum Beispiel ist ihr ganz wichtig, dass sie nicht einfach nur ein wildes, oberflächlich freches Mädchen ist, sondern ein aufrichtiges, herzensgutes Kind:
»Ich wollte eine Pippi, mit der jedes Kind gerne tauschen würde.«
Die Coronazeit macht dem Theatersommer einen Strich durch die Rechnung
»Wir hoffen, dass es uns nächstes Jahr noch gibt«, sagt Diana mit ernster Miene. Und das, wo der Theatersommer doch eigentlich groß Jubiläum feiern wollte. Am Anfang des Lockdowns war noch nicht klar, ob es überhaupt eine Spielzeit geben wird. Als die Lockerungen dann Mitte Juni in Kraft getreten sind, konnten auch die Proben wieder beginnen und die Spieltermine geplant werden.
Mit einem strikten Hygienemaßnahmen-Paket und Kompromissen ist das zwar möglich, reißt aber dennoch ein riesengroßes Loch in die Haushaltskasse des Theaters. Normalerweise müssen jedes Jahr 200.000 Euro Einnahmen eingefahren werden. Das ist dieses Jahr nicht annähernd zu schaffen.
Ein Beispiel: Regulär gibt es 185 Sitzplätze bei einer Kindertheater-Vorführung. Aufgrund der notwendigen Abstände können nur 40 bis 50 Sitzplätze belegt werden. Bei den Abendstücken für Erwachsene sind es 80 Plätze statt sonst etwa 300.
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Das Theatersommer-Jubiläum wird trotzdem gefeiert. Zwar nicht so groß wie geplant in 2020, dafür aber nächstes Jahr — und dann auch mit einer längeren Spielzeit. Denn »Pippi Langstrumpf« kommt wieder. Wir freuen uns drauf!
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GENERALPROBEN-VERLOSUNG
Teilnahme- und Datenschutzbedingungen:
Teilnehmen kann jede:r ab 18 Jahren. Es gibt Zutritt zur Generalprobe des ausverkauften Theaterstücks »Pippi Langstrumpf« für eine Familie (max. vier Personen ab sechs Jahren) im Cluss-Garten zu gewinnen. Die Verlosung erfolgt unter allen Einsender:innen von Kommentaren, die uns bis Montag, 20. Juli 2020, 10:00 Uhr hier unter diesem Blogpost erreichen. Die Gewinnerfamilie wird per Los ermittelt. Gewinn wird nicht in bar ausbezahlt. Wir informieren dich per E-Mail, wenn du gewonnen hast — also denk drank, deine E-Mail-Adresse anzugeben. Du erklärst dich über deine Teilnahme am Gewinnspiel mit der persönlichen Datenweitergabe an uns zum Zwecke der Gewinnabwicklung einverstanden. Wenn du gewonnen hast, musst du das Corona-Saftey-Formular des Theatersommer (bekommst du von uns) bis Dienstag, 21. Juli 2020, ausgefüllt haben. Unsere Datenschutzbestimmungen findest du hier. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.