Während der Hype um Clubhouse schon wieder abflacht, werden frei zugängliche Podcast auf den bekannten Plattformen wie Spotify oder Soundcloud immer beliebter. Anhören, was man will, wann man will, und so oft man will. 

Aber wie entsteht eigentlich ein Podcast? 

Deborah und Juliane wollten es wissen: Sie haben Lukas Robert, den Pressesprecher und Podcast-Gastgeber der MHP RIESEN Ludwigsburg und seinen Interview-Gast aus Folge #16, Nachwuchstalent Oscar da Silva, exklusiv bei der Aufzeichnung von »Alles für Gelb« begleitet. Seit Januar 2020 lauschen durchschnittlich 3.500 Hörer:innen pro Folge regelmäßig den Gesprächen zwischen Lukas und seinen Gästen. 

Nicht ohne ein Match:
Zum Warm-up erstmal Körbe werfen

Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass die MHP RIESEN bei ihrer Podcast-Aufnahme externen Besuch bekommen. Felisa von der Agentur SYDOO, die den Ludwigsburger RIESEN Fullservice rund um den Podcast bieten, und Juliane von #halloludwigsburg treten gegen die Basketball-Profis an: Wer zuerst zehn Körbe versenkt, gewinnt. Knapper hätte das schnelle Spiel nicht ausgehen können. Die Männer gewinnen mit 10:9. Nach so einem kurzweiligen Aufwärmprogramm gehts für Lukas und Oscar direkt in die Tonstudio-Kabine, und für uns heißt es mucksmäuschen still sein — die Aufnahme läuft.

Feuer und Flamme für den Basketball-Sport

»Arbeiten im Sport war immer mein Traum«, sagt Lukas Robert.

Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Seine Begeisterung für den Profi-Basketball lebt er hauptberuflich Tag für Tag aus. Nur deshalb kann man vermutlich eine 80-Stunden-Woche durchziehen — weil man liebt, was man tut.

Auch Oscar da Silva brennt für Basketball. Als vierte und letzte Neuverpflichtung traf der 2,06 Meter große Münchner Mitte März in Ludwigsburg ein. Nach vier Jahren Studium und College-Basketball an der renommierten Stanford-Universität in USA heißt es für ihn jetzt Barockstadt statt kalifornische Strände. Der 22-Jährige verstärkt die MHP RIESEN im Saison-Endspurt und will im Sommer über den NBA-Draft den Sprung in die beste Liga der Welt schaffen. 

Exkurs: Was ist eigentlich der »NBA-Draft«?

Jedes Jahr findet nach Saisonende der sogenannte »NBA-Draft« statt. Die Teams der NBA (National Basketball Association) teilen sich hierbei die Stars von morgen untereinander auf. Der Sinn des Drafts ist es, Nachwuchsspieler in die nordamerikanische Profiliga zu integrieren. Die NBA-Teams sind keine Vereine wie z.B. die Mannschaften der Deutschen Basketball-Bundesliga, sondern bestehen nur aus Profimannschaften. Es gibt keine Jugendmannschaften, aus denen die Teams neue Spieler bekommen können. In den USA findet der Jugendsport an Schulen (High Schools) und Universitäten (Colleges) statt. Der NBA-Draft ist also für die nordamerikanische Basketball-Liga NBA essentiell, um die Rechte für verfügbare Nachwuchsspieler zu erwerben.

Lukas Robert und Oscar da Silva im Interview mit Juliane 

Von überraschenden Hobbys, lustigen Podcast-Pannen und der Frage, wer alles an der Produktion mitwirkt

Lukas, wie bereitest du dich auf die Podcast-Aufnahmen vor? 

Lukas: »Unterschiedlich. Das kommt immer auf den Gast an und darauf, ob ich vorher zum Gast schon einen persönlichen Draht habe. Der Podcast besteht ja darin, dass ich mein ganzes Wissen bündele und dem Gesprächspartner so serviere, dass er über sich erzählt.

Jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen und mein Ziel ist es, meinen Gesprächspartnern einen vertrauensvollen Rahmen zu bieten, in dem sich die Person wohl fühlt und somit auch bereit ist, etwas von dieser Geschichte preiszugeben. Oscar zum Beispiel kenne ich ja erst seit zwei Wochen. Ich setze mich dann ein paar Stunden lang hin, lese mir Texte durch und höre bzw. sehe mir frühere Interviews an. Auf der Basis überlege ich mir die Fragen und schaue dann einfach, dass das Ganze am Ende einen roten Faden hat.«

Was war die lustigste Folge bisher? Und ist auch schon mal etwas richtig schiefgelaufen bei einer Aufnahme? 

Lukas: »Wir schaffen es im Normalfall, dass wir einen One-Taker haben. Wir drücken also einmal auf Aufnahme und dann läuft das von Anfang bis Ende durch. Da muss kaum etwas nachbearbeitet oder geschnitten werden. Eine Ausnahme gab es jedoch: Gelegentlich kommt es vor, dass ich meinen vierjährigen Sohn mit zur Arbeit nehme. Der ist dann während der Aufzeichnung ab und zu mal reingeplatzt und wollte Lego bauen — oder zwischendurch mal kurz kuscheln. Das war dann zwar für alle Außenstehenden äußerst unterhaltsam, aber dementsprechend auch die aufwändigste Folge. Da musste unser Tontechniker Mitko deutlich mehr schneiden. Die lustigste Folge war die mit Elias Harris. Er ist so ein positiver Mensch! Seine Stimmung steckt definitiv an, und deswegen war das mit Abstand die spaßigste Folge.«

Wer ist alles an der Entstehung einer Podcast-Folge beteiligt? 

Lukas: »In unserem Fall sind das in erster Linie die SYDOO Studios, die uns sowohl das Studio inklusive all der Hard- und Software, die wir brauchen, zur Verfügung stellen. Mit SYDOO haben wir eine Rahmen-Partnerschaft — sie sorgen als Agentur dafür, dass wir den Tontechniker Mitko haben und die Fotografin Christina Hohner, die das ganze begleitet und die Bilder als Begleitmaterial zu den Folgen liefert. Mit Ensinger haben wir außerdem einen tollen Podcast-Partner, der uns supportet und uns alle Freiräume bei der Gestaltung der Folgen sowie den Inhalten lässt. Dann brauchen wir natürlich noch einen Gast und schon kann es losgehen.«

SYDOO Studios

Perfekte Rahmenbedingungen mit allem, was es für einen erfolgreichen Podcast braucht: Vom Tonstudio mit eigenem Tontechniker bis hin zum Fotostudio inklusive Fotografin. SYDOO ist eine Agentur für Brand Communication, die die komplette Markenentwicklung und -kommunikation für Unternehmen übernimmt. Außerdem gibt es dort einen stylischen, großräumigen Coworking-Space, in dem man gemeinsam mit anderen kreativen Köpfen mit ausreichend Abstand und Industrieloft-Flair arbeiten kann.

Welches Feedback bekommt ihr zu den Podcast-Folgen?

Lukas: »Wir bekommen von unterschiedlichen Seiten mal mehr, mal weniger Feedback zu den Folgen. Dieses ist fast durchweg positiv. Wenn dich jemand blöd findet, dann sagt der- oder diejenige das meistens kurz und knapp. Bei positiven, konstruktiven Rückmeldungen bekommen wir oft längere E-Mails mit tollem Feedback. Das freut uns dann natürlich sehr. Wir haben im Schnitt 3.500 Hörer:innen pro Folge. Wenn die nichts sagen und beim nächsten Mal wieder zuhören, dann ist das ein supergutes Zeichen. Bei englischsprachigen Folgen wie z.B. Folge #13 mit Jordan Hulls schwanken die Hörer:innen-Zahlen. Manche sind von englischsprachigen Folgen eher abgeschreckt, das ist okay.«

Oscar, du bist jetzt seit gut zwei Wochen in Ludwigsburg. Hast du schon einen ersten Eindruck? Oder vermisst du die USA schon?

Oscar: »Ich bin schon einige Male mit dem Fahrrad durch Ludwigsburg gefahren und konnte die Stadt erkunden und erste Eindrücke sammeln. Ich vermisse die USA schon, aber ich gehe im Sommer wieder hin, deshalb ist das okay. Ich freue mich jetzt auch erst mal, wieder hier zu sein. Seitdem ich vor zwei Jahren mal zu Hause in München war, habe ich eine ganz neue Wertschätzung für meine Heimat in Deutschland gewonnen. Ich habe Deutschland schon auch vermisst.«

War das dein erstes Podcast-Interview, Oscar?

Oscar: »Nein. In den USA gibt es unzählige Teenager bzw. junge Menschen, die — vor allem während des Lockdowns — ihre eigenen Podcasts ins Leben gerufen haben. Da war ich dann bei einigen Fans schon im Podcast zu Gast. Vor einiger Zeit habe ich außerdem eine Folge gemeinsam mit meinem Bruder aufgenommen. Tristan spielt auch professionell Basketball, er ist momentan in seinem ersten Jahr am College und wir haben sogar dieses Jahr zum ersten Mal gegeneinander gespielt. Nachdem meine Mutter diesen gemeinsame Podcast von uns angehört hatte, schimpfte sie mit mir [lacht]. Ich solle doch bitte bei meiner nächsten Podcast-Aufzeichnung nicht essen, man hätte das wohl in der Folge gehört.«

Wie können Fans auf eure Podcast-Folgen aufmerksam werden?

Lukas: »Es gibt zu jeder Folge einen Bericht. So eine prominente Neuverpflichtung wie Oscar haben wir nicht alle Tage. Das ist ein Name, der Basketball-Deutschland ein Begriff ist.«

Oscar ist ein totaler Ludwigsburg-Newbie. Lukas, was würdest du ihm empfehlen: Wohin muss er unbedingt mal gehen, was soll er sich mal anschauen? 

Lukas: »Die Ludwigsburger Sehenswürdigkeiten sind sehr empfehlenswert, also die drei Schlösser — das Residenzschloss gilt ja auch als schwäbisches Versailles. Also musst du das auf jeden Fall gesehen haben. Für dein Alter bzw. deine Zielgruppe könnte ich dir jetzt natürlich liebend gerne diverse Bars und Kneipen empfehlen, aber das ist momentan wirklich schwierig. Auf der Bärenwiese kann man im Sommer toll sitzen. In der Innenstadt — vom Marktplatz bis zur Bärenwiese — kann ich dir alles ans Herz legen.«

Habt ihr irgendwelche besonderen Hobbys abseits des Basketballs?

Oscar: »Ich gehe total gerne angeln. Ich habe einen Angelschein und würde gerne mal im Neckar angeln. Unser Team-Kapitän hat auch einen, mal sehen, ob wir das vielleicht bald mal gemeinsam hinbekommen.«

Lukas: »Mit so außergewöhnlichen Hobbys kann ich nicht dienen — ich gehe aber sehr gerne wandern. Als Jugendlicher haben mich meine Eltern immer in die Berge geschleppt, das war anfangs eher eine Hassliebe. Mittlerweile liebe ich es. Dieses Jahr steht unter anderem die Zugspitze auf meinem Plan. Außerdem habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht [zwinkert] und bin damit und mit meinem Sohn ganz gut ausgelastet.«

Im nächsten »Alles für Gelb«-Podcast wird Jaleen Smith zu Gast sein. Bis dahin hört euch die aktuelle Folge mit Oscar da Silva auf Soundcloud an:

Last but not least: Danke!

An dieser Stelle nochmal vielen lieben Dank an Lukas und Oscar von den MHP RIESEN für eure Zeit. Außerdem ein großes Danke an Felisa, Simon & Team von den SYDOO Studios für den herzlichen Empfang und an Christina für die wundervollen Fotos.

Veröffentlichung: 23. April 2021
Autorin: Juliane Höschle
Fotografin: Christina Hohner