Ob fancy
Frühstück oder
Fine Dining:

Im neu eröffneten »PIA« in Bietigheim-Bissingen gibt’s von früh bis spät kreative Küche mit italienischen Elementen.

Die Gerichte kommen raffiniert aber ungezwungen daher – was auch an der lässigen Atmosphäre liegt. Beim Frühstück waren wir verliebt auf den ersten Biss, also haben wir PIA gleich abends noch einmal einen Besuch abgestattet. Was PIA so besonders macht, könnt ihr hier nachlesen.

Komm in den Club

egal ob früher Vogel
oder Langschläferin

»Sara, Sara«, tönt leise Hintergrundmusik aus den Boxen. »Ose inutili da dire …«, stimmt Gio mit ein, als er uns Cappuccino mit perfektem Milchschaum aus der Siebträgermaschine und frisch gepressten O-Saft serviert.

Wir sind an diesem Sonntag bei PIA’S BREAKFAST CLUB und können uns beim Blick in die Frühstückskarte kaum entscheiden, mit welchem »Superheld« wir den morgendlichen Hunger bekämpfen sollen. Denn die Speisen – allesamt nach Superhelden benannt – haben jede für sich ihre ganz persönliche Superkraft: Hulk kommt healthy daher — Acai-Bowl mit Beeren, Banane und Granola (vegan), während Captain America – ein Pulled-Beef-Taco mit Avocado, Nachos, Hummus und Cheddarsauce – deftig reinhaut.

Vielleicht ist die Entscheidung
auch eine Frage der Zeit:

Der BREAKFAST CLUB macht Frühaufsteherinnen und Langschläfer gleichermaßen happy, denn Frückstück & Brunch gibt’s nur sonntags von 9 bis 15 Uhr.

Als uns Gio schließlich Iron Man (Rote-Beete-Pflaumen-Creme, Gemüse Sauté, Burrata, Babyspinat, Walnuss, Spiegelei), Thor (Avocadocreme, gegrillte Tomaten, Hähnchenbrustfilet, Spiegelei, Babyspinat, Cashewkerne) und Super Man (Griechischer Joghurt, Beerenmix, Banane, Granola, Honig) auftischt, wissen wir: Der Typ kämpft für das Gute – indem er fancy Frühstück nach Bietigheim-Bissingen bringt.

Warum das Städtchen an der Enz der richtige Ort für Hipster-Breakfast à la Großstadt ist?

Na, Weil sowas hier definitiv noch gefehlt hat. 

»Und, weil mein Babybettchen keine 150 Meter entfernt von hier stand«, erzählt uns Gio, der vollständig Giosué Tolomeo heißt, lachend. Schon sein Vater betrieb hier in Bietigheim-Bissingen eine Trattoria. Und obwohl Gio zuerst andere Pläne hatte – er studierte mal Maschinenbau – entschied er sich schließlich doch für den Weg in die Gastro.

Er sammelte Erfahrungen als Gastronom in Lauffen am Neckar und in Waiblingen und war nun Feuer und Flamme, diesen Laden in seiner Heimatstadt zu eröffnen und sein ganzes Herzblut hineinzustecken.

Nie ohne mein Team

Food & Friends von PIA

Neben Frühstück servieren Gio und sein Team auch Mittagstisch und Dinner, bei dem Modern-Kitchen auf italienisches Comfort-Food trifft. Es gibt Pasta, Fisch, Fleisch – aber das Essen kommt optisch wie geschmacklich auf einem anderen Level daher, als wir es vom »klassischen Italiener um die Ecke« kennen.

Teller, auf denen Pasta mit Fisch oder Fleisch und Gemüse waghalsig aufgetürmt sind, bunte Espuma gekleckst und frische Kräuter und Gewürze on top verstreut sind — das Ganze erinnert eher an Fine Dining, aber irgendwie in jung, wild und kreativ.

Entsprechend liest sich auch die Speisekarte, deren Gerichte allesamt nach Freunden, Partnerinnen oder Förderern von PIA benannt sind: Linguine mit Rinderfilet, Rinderjus, Pastinake-Shiitake-Pilzcreme, Kräuterseitlingen und karamellisierten Zwiebeln heißen Donlou, wie der Chefkoch. Marc, der Fotograf, ist Namensgeber für Wachtel mit Pastinaken- und Erbsencreme, wildem Brokkoli und karamellisierten Brombeeren.

»Ohne mein Team hätte ich das alles nicht auf die Beine stellen können«, erzählt Gio, »deswegen habe ich ihnen die Gerichte auf der Speisekarte gewidmet.« Jetzt schon ein Klassiker auf der Karte: die Pasta alla PIA – Spaghetti aus dem Parmesanlaib mit Trüffel-Butter-Espuma, Trüffel und crunchy Parmesan.

und wer war jetzt
gleich PIA?

Die Sache mit dem Namen

Hinter PIA verbirgt sich der Zweitname von Giosues Mutter Francesca. »Meine Mama bedeutet mir alles, sie ist mein Leben. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich heute bin« – und aus genau diesem Grund ist PIA eben Gesetz, was auch das Paragrafenzeichen im Logo erklärt. 

Paragraf 1 im PIA ist übrigens – so zumindest unsere Empfehlung – unbedingt auch einen Aperitif zu bestellen: Gute Drinks wie Gin Fizz und Gin Basil Smash sucht man ja anderswo oft vergebens. An der Bar lässt sich die unangestrengt coole Atmosphäre übrigens hervorragend genießen. Von hier hat man nämlich einen direkten Blick in die Küche, in der mit viel Fingerspitzengefühl angerichtet und noch mehr gelacht wird. 

Reinkommen & wohlfühlen

Das offene Innendesign geht auf die Kappe des Stuttgarter Interior-Architekten Cyrus Ghanai. Mit der markanten Tapete und den warmen Farben hat er aus den alten Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Bären ein modernes, einladendes Raumkonzept erschaffen. 

Ciao amici!

Gastfreundschaft
ist im Pia Gesetz

Neben dem Style war Gio außerdem ein ausgeklügeltes Licht- und Soundkonzept wichtig. Damit die Menschen reinkommen und sich wohlfühlen. Dafür sorgt aber nicht nur die Umgebung, sondern der Padrone himself: So werden Gäste, die den schweren Vorhang hinter der Tür zur Seite schieben und das Restaurant betreten, gern mal mit Handschlag begrüßt und persönlich zum eingedeckten Tisch begleitet. Ein »Warm Welcome« drinnen bei den aktuellen Minusgraden draußen. 

Apropos draußen: Dem Gebäude sieht man (noch) nicht an, was drinnen so abgeht – noch gibt’s kein Schild und keine Speisekarte vor der Tür, die PIAs Vision nach außen trägt. Trotzdem ist die Bude voll. Liegt wohl auch daran, dass das Restaurant zentral in der Bietigheimer Altstadt liegt, zwischen Overland-Stadtpark und Unterem Tor.

Reservieren
lohnt sich also.

Wer, wie so manch andere, einfach so vorbeischneit, setzt sich eben kurz an die Bar, bis ein Tisch frei wird. Mit einem »PIA Rosa« lässt sich die Wartezeit nämlich wunderbar überbrücken.

PIA§ Bietigheim

Holzgartenstr. 1
74321 Bietigheim-Bissingen
Tel. 07142 3391710
kontakt@pia-bietigheim.de

Öffnungszeiten:
Di. – Sa. von 18 – 23 Uhr
Lunch Club:
Mi. – Fr. von 11.30 – 14.30 Uhr
Breakfast Club:
So. von 9 – 15 Uhr

Veröffentlichung: 21.12.2023
Autorin: Luise Gand
Bilder: Marc Cintean, Luise Gand