Velle Verlag | Hallo Ludwigsburg

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Möbel mit Gebrauchsspuren: Hier findest du tolle Second-Hand-Teile

Kennst du diese IKEA-Wohnungen,
die alle gleich aussehen?

Mich gruselt es da immer. Wenn ich meine Freundin Lea besuche, trinke ich aus dem gleichen Becher und sitze auf dem gleichen Sofa wie bei meiner Nachbarin Anna-Lena zu Hause. Überm Tisch baumelt die gleiche Lampe und selbst die Sofakissen sind die gleichen. Verrückt! Denn eigentlich sind die beiden ganz verschieden.


Möbel brauchen Charakter

Für mich muss eine Wohnung etwas von demjenigen zeigen, der da wohnt. Am tollsten finde ich, wenn die Möbel Geschichten erzählen: Der braune Ledersessel ist ein Erbstück der Tante. Der Esstisch eine Errungenschaft der letzten WG-Auflösung. Und die Vintage-Vitrine ein Geschenk an mich selbst zum Examen. So was mag ich.

Bei mir zu Hause geht das gut mit dem Geschichtenerzählen:

In unserer Babywiege hat schon mein Opa geschlafen. Meine Mutter auch. Und alle meine Geschwister. Jetzt liegen meine Kinder drin und sie hält immer noch. Unsere — zugegebenermaßen hässliche — Fernsehkommode ist das erste Möbelstück, das mein Mann und ich uns zusammen gekauft haben. Damals wohnten wir zusammen im Wohnheim in Marburg und waren frisch verliebt.

Und jetzt haben wir uns ein Sofa gekauft. Ein richtig altes, ledernes, auf schmalen Füßen. Mit echtem Federkern, in dessen Polster man tief hineinsinkt. Meine ganze Familie liebt es vom ersten Tag an!

Unser neues, gebrauchtes Sofa hat auch eine Geschichte:

Samstag vormittags fahren wir manchmal nach Tamm zum Gebrauchtwaren-Kaufhaus. Entweder haben wir selbst etwas abzugeben (dort wird allerlei Gebrauchtes in gutem Zustand angenommen: von Hausrat über Fahrräder und Spielzeug bis hin zu Lampen) oder wir wollen einfach schauen, was es gibt.

Beim »Warenwandel« ist das Einkaufen nämlich immer spannend — man weiß nie, welche Möbel gerade hereinkommen und in der nächsten Stunde wieder weg sind. Denn täglich wandern unzählige Gegenstände von der Warenannahme in den Verkaufsraum. Und weiter in die Wohnungen der Region. 2016 waren es sage und schreibe 1.411 Tische und Stühle sowie 297 Polstermöbel und 9.601 Bücher. Wow!

Liebe auf den ersten Couch-Blick

So lief das auch mit unserem Sofa: Kaum hatte ich es im Verkaufsraum gesichtet und mich in es verliebt, bemerkte ich den Blick einer anderen Dame, die energisch auf den Mann an ihrer Seite einredete. Sie wollte es auch haben! Jetzt musste ich schnell sein. Mein Mann ist sehr unkompliziert, was so etwas angeht und meinte nur: »Kauf es.« Also haben wir flott ausgemessen, probegesessen, gezahlt und kurze Zeit später stand es bei uns im Esszimmer.

Der Möbelmix machts

Klar läuft es nicht immer so gut wie mit unserer Couch. Wer Gebrauchtmöbel- und andere Second-Hand-Geschäfte kennt, weiß, dass da viele Sachen dabei sind, die man ohne schlechtes Gewissen auch auf den Sperrmüll hätte werfen können. Aber manchmal findet man eben wunderschöne, charmante, massiv gebaute Möbel. Die schon Jahrzehnte alt sind und bestimmt noch einmal so lange halten. Einzelstücke, die niemand sonst hat und die — kombiniert mit neuen Einrichtungsgegenständen — der eigenen Wohnung einen wunderbar individuellen Stil verpassen.

Schon mal probiert? Kaufe gebraucht statt neu.

Entscheide dich für ein Möbelstück, das es schon gibt und für das keine neuen Ressourcen verbraucht werden müssen. Das Gebrauchtwaren-Kaufhaus »Warenwandel« ist dafür eine gute Adresse. Es gehört zur AVL, deren Mitarbeiter dich garantiert freundlich beraten. Und wenn du nicht kaufen magst, bring halt deine ausgedienten Möbel her. Bestimmt findet sich jemand anderes, der sich darüber freut.

TIPP: Komm mit einem ausreichend großen Auto!
Du kannst die Möbel zwar auch reservieren, aber nur für kurze Zeit. Und wenn dich beim ersten Mal nichts anspricht, versuch es wieder. Oder geh auf die Karlshöhe zum dortigen Gebrauchtwarenladen. Der ist nicht ganz so mein Fall, aber vielleicht findest du dort ja dein Traum-Vintage-Teil! Und falls du auf der Suche nach Vintage-Mode bist, schau gleich noch bei Sisis Minishowroom vorbei.


Und jetzt bin ich neugierig:
Welches Möbelstück von dir hat eine Geschichte zu erzählen?



Text: Tabea Lerch
Bilder: Deborah Schulze

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