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Ludwigsburgs Wasserballer rocken in der 1. Bundesliga

Martin Tschepe

Wasserball — das ist doch wie Handball nur im Wasser und mit diesen ulkigen Ohrenschützern, oder?

Tatsächlich wird eine der ältesten olympischen Mannschaftsdisziplinen in Ludwigsburg seit fünf Jahren auf Bundesliga-Niveau gespielt.

Seit dem Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse haben sich die Wasserballer des Schwimmverein Ludwigsburg jedes Jahr um einen Tabellenplatz verbessert. Die Wasserball-Saison 2021/22 haben die Männer auf Platz vier beendet, in der neuen Saison 2022/23 haben die Ludwigsburger Platz drei im Visier.

Über die Wasserball-Bundesliga

In Deutschland gibt es 16 Teams in der 1. Bundesliga, die allerdings in die sogenannte »ProA« und die »ProB« unterteilt ist. Zunächst wird in diesen beiden Gruppen gespielt — jeder gegen jeden, also 14 Spiele je Team. Die ersten vier Mannschaften der ProA spielen dann die Meisterschaft aus, die Teams auf den Plätzen fünf bis acht spielen um den Verbleib in der ProA beziehungsweise den Abstieg in die ProB. Aus Baden-Württemberg spielen aktuell außer dem SV Ludwigsburg (SVL) nur der SSV Esslingen und der SV Cannstatt in der 1. Bundesliga.

Wasserball-Nachwuchstalent Tobias Bauer beim Zweikampf.

Wasserball sieht vielleicht simpel aus, hat aber mit viel Kraftausdauer, Technik und Taktik zu tun.

Die SVL-Spieler trainieren zehn- bis zwölfmal pro Woche — viele von ihnen parallel zum Vollzeit-Job. Denn vom Wasserball leben können in Deutschland nur die wenigsten Profi-Sportler. Zu den Ludwigsburger Wasserballern gehören Routiniers wie Josip Katusa und talentierte Nachwuchsspieler wie Tobias Bauer.

Josip Katusa (Jahrgang 1996) ist seit 2017 Torwart der SVL-Wasserballer. Vorher hat er bei verschiedenen Clubs in seiner Heimat Kroatien und in Frankreich gespielt. Josip hat Ernährungsfachmann gelernt, arbeitet aber nun bei einem weltweit operierenden Großunternehmen mit Schwerpunkten in Farbenherstellung und Spezialchemie. Fulltime-Job und zehn- bis zwölfmal Training in der Woche: »Ich hab keine Zeit für nichts«, sagt Josip und lacht. Für nichts außer für den Job und den Sport.

Tobias Bauer (Jahrgang 2003) kam erst im Sommer 2021 zum SV Ludwigsburg. Der gebürtige Saarländer war vorher im Kader des Zweitligisten Neustadt in der Pfalz. Längst gehört Tobias zu den Ludwigsburger Stammspielern, macht viele Tore. Wenn Tobi nicht trainiert, studiert er Sportmanagement an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Er ist beim Sportkreis Ludwigsburg angestellt.

Das Wasserball-Bundesligateam des SVL vor dem Residenzschloss Ludwigsburg.

Spieler werden beim SV Ludwigsburg rundum versorgt

In der Liga beobachtet die Konkurrenz die Arbeit, die in Ludwigsburg geleistet wird, mit Argusaugen. Erfolgsgarant sei das Ludwigsburger Modell, sagen die Verantwortlichen im Verein. Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel und Adrijan Jakovcev, bis zum Sommer 2022 Teammanager, haben das Modell konzipiert.

Ausgangspunkt der Überlegungen war die Tatsache, dass die Profi-Spieler im deutschen Wasserball nicht von dem Sport leben können — mit Ausnahme der zwei Top-Mannschaften Spandau und Waspo Hannover vielleicht. Deshalb beschreite der Traditionsclub aus Schwaben einen anderen Weg, sagt Nagel. Gute Wasserballer, die zum SVL wechseln, werden während ihres Starts in Ludwigsburg rundum bereut. Der Verein hilft bei der Wohnungssuche, gibt Tipps bei Bewerbungen, nennt potenzielle Arbeitgeber, organisiert Sprachkurse, vermittelt Studienplätze an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Spieler, die vor eine paar Jahren aus Kroatien, aus Serbien, aus Spanien oder von wo auch immer gekommen sind, sagen von sich selbst, sie seien längst Ludwigsburger. Das dürfte in der Liga einmalig sein. Man könnte etwas pathetisch sagen, so die Clubführung, das Ludwigsburger Modell sei im besten Sinne auch ein europäisches Projekt.

Strafwurf für das Ludwigsburger Wasserball-Team. Ob der Ball ins Tor geht?

Was ist das Ziel beim Wasserball-Spiel?

Wie beim Fußball oder Handball auch gewinnt das Team, das mehr Tore erzielt hat. Die Partie dauert vier mal acht Minuten reine Spielzeit. Weil bei jedem Abpfiff die Uhr angehalten wird, dauert ein Spiel meistens rund eine Stunde. Das Spielfeld ist 20 x 30 Meter groß und mindestens 1,80 Meter tief. Das heißt, die sechs Feldspieler und der Torwart haben keinen Kontakt zum Boden — sie halten sich durch ihre Beinarbeit über Wasser. Super anstrengend!

Wenn du selbst mal Lust hast, im neu eröffneten »Sportbad NeckarPark« ein paar Bahnen zu schwimmen, check die Öffnungszeiten für den regulären Badebetrieb:

In der Region Ludwigsburg gibt es vielfältige Sportvereine, deren Athletinnen und Athleten du auf Wettbewerbsniveau live zuschauen kannst.

Eine kleine Auswahl verschiedener Sportarten findest du hier:

Hast du auch einen Sportevent-Tipp?
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Die Wasserball-Sportler findest du übrigens auch in unserem Ludwigsburg Wimmelbuch

Sie tummeln sich auf der Seite des Blühenden Barocks. Was sie dort machen? Finde es heraus!

Das Buch gibts bei uns im Onlineshop, im Buchhandel und an weiteren Verkaufsstellen in und um Ludwigsburg.

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* Teilnahmebedingungen für die Ticketverlosung: Teilnahme ab 18 Jahren per E-Mail, Instagram- oder Facebook-Kommentar unter dem jeweiligen Wasserball-Post. Meta steht in keiner Verbindung zu dem Gewinnspiel. Die Gewinner:innen werden persönlich informiert. Der Gewinn wird nicht in Bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Veröffentlichung: 09. Oktober 2022
Autor: Martin Tschepe
Bilder Wasserball: Schwimmverein Ludwigsburg 08 e.V.
Bild Sportbad NeckarPark: Franziska Kraufmann © Landeshauptstadt Stuttgart